Unsere erste längere Fahrt 2009 führte uns die beiden letzten Maiwochen wie geplant nach Österreich. Zuerst machten wir in der Wachau Station, dann ging es weiter nach Wien und den Abschluß bildete ein Besuch bei meinem Cousin im Marchfeld.
In der Wachau lassen sich viele unserer Vorlieben vereinen: gutes Essen und guter Wein, eine schöne Landschaft, ein gut ausgebautes Radwegenetz für herrliche Radtouren und nicht zuletzt die Heurigenlokale für die Stärkung unterwegs.
Die Wachau ist seit 1955 Landschaftsschutzgebiet und seit 2000 als einzige Landschaft an der Donau UNESCO Weltkulturerbe. Auf rund 40 km Länge gibt es viel zu sehen und auch zu besichtigen: Obst- und Weingärten, malerische Ortschaften, Auenwälder, schroffe Felsen, Ruinen, Burgen und imposante Stifte.
Der Campingplatz in Rossatzbach war unsere erste Station. Fünf Tage genossen wir bei traumhaftem Wetter einen herrlichen Stellplatz direkt am Donauufer mit dem berühmten Dürnsteinblick, den vorbeiziehenden Frachtern und den vielen Hotelschiffen, die im Stundentakt ihre Passagiere ausspucken und dafür sorgen, dass Gastronomie und Handel in Dürnstein florieren.
Wir sind jedesmal froh, dass der Campingplatz am ruhigen südlichen Donauufer liegt, das vom Massentourismus noch einigermaßen verschont geblieben ist und im übrigen den wesentlich schöneren Blick auf die Nordseite hat.
Zwischen dem Anfang der Wachau in Melk und deren Ende in Mautern gibt es keine weiteren Brücken über die Donau. Tagsüber verkehren aber mehrere Rollfähren, die weite Umwege über diese Brücken ersparen und so einen Seitenwechsel einfach möglich machen.
Neben dem Campingplatz gibt es sogar noch eine kleine Fähre nur für Radler und Fußgänger nach Dürnstein.
Bei unserem letzten Aufenthalt in der Wachau vor einigen Jahren haben wir in Unterloiben (gehört zu Dürnstein) die direkt am Donauradweg gelegenen Wachauer Stuben der Familie Lux, unserer Namensvetter, entdeckt.
Seit unserem ersten Besuch dort ist es unbestritten unser Lieblinglokal in der Wachau. Auch diesmal MUSSTEN wir einfach immer hier essen. Nur am Mitttwoch (da ist nämlich Ruhetag) hatten wir die Chance, etwas anderes auszuprobieren, war auch nicht schlecht.
Bei der Familie Lux gibt es bodenständige Küche und hervorragende Weine ihres Nachbarn Fink. Das Schild "Niederösterreichische Wirtshauskultur" prangt hier zu Recht. Die Wachauer Palatschinken muss man einfach einmal gegessen haben. Im übrigen waren wir nicht die einzigen Gäste, die täglich im Garten saßen! Wenn ihr jetzt meint, wir würden für die Lobeshymnen bezahlt, stimmt leider nicht, wir haben uns einfach immer nur sauwohl gefühlt, aber vielleicht kriegen wir in Zukunft ja dann immer einen Platz!!!
Am Freitag ging´s dann weiter noch Wien, zuvor machten wir aber noch einen Abstecher ins Traisental nach Nußdorf zum Weingut Herzinger. Dort haben wir zum ersten Mal auf dieser Reise viiieeele Kisten (Veltliner und Veltlinersekt) in unser Wohnmobil geladen, es sollten aber noch einige folgen.
Nach kurzer Fahrt haben wir in Wien auf dem Campingplatz Neue Donau eingecheckt. Da wir beide bereits mehrfach in Wien waren, haben wir diesmal auf ausgiebiges Sightseeing verzichtet und die Stadt einmal aus einer neuen Perspektive kennengelernt - per Fahrrad! Da der Campingplatz am Donau-Radweg liegt, kommt man ganz bequem in den Nationalpark Donauauen, auf die Donauinsel, in den Prater und natürlich auch in die Innenstadt. Viele Radwege sind ausgeschildert und selbst das Zentrum Wiens ist stressfrei mit dem Rad zu erkunden. Unser Mehrtagesfahrschein für die öffentlichen Verkehrsmittel blieb im Gegensatz zum Wiener Radatlas weitgehend ungenutzt.
Am Samstag Mittag saßen wir bei Meinl am Graben im 1.Stock bei einem herrlichen 3-Gang-Menü mit Weinbegleitung und konnten durch die geöffneten Fenster ganz entspannt dem Einkaufstrubel zusehen. Sowohl Laden als auch Restaurant machten Spaß!
Gut gegessen haben wir auch beim Österreicher im stilvollen Garten und beim Plachutta in der Wollzeile. Hier gibt es aber keine Bilder mehr, damit ihr nicht denkt, wir sind verfressen!!!
Auch die fünf Tage in Wien vergingen wie im Flug, das Wetter war immer noch super und am Mittwoch hatten wir uns in Fuchsenbigl bei meinem Cousin angemeldet.
Vorher musste jedoch der Platz im Wohnmobil durch weitere Weinkisten minimiert werden, die wir in Illmitz im Burgenland beim Winzer Tschida einluden.
Am Donnerstag führte uns dann Fritz, mein Cousin, durch Alt-Wien und hat uns dort viele bisher unbekannte Stellen gezeigt.
Langsam geht der Urlaub zu Ende und das Wohnmobil wird immer voller. Über Stadt Haag und der Destillerie Georg Hiebl und dem Weingut Kirchmayr in Weistrach mit seinem Birnensekt geht es vollbepackt bei sehr windigem Wetter mit Regenschauern nach Hause.